Feuerwehr Kirchheim

1541
Herrschaftsinhaber Hans Walther von Hirnheim erließ im Jahre 1541 im Rahmen der “Kirchheimer Gerichtsordnung“ auch eine eigene “Feuer-Ordnung”. Darin wurde vor allem das “Feuerläuten“ genau geregelt. Sodann soll “alles, wo man Feuer vermerkt, stracks demselben zulaufen und retten und handeln“. Einsatzleiter war der jeweilige Herrschafts-Vogt. Darin sind die ersten Ansätze eines amtlich organisierten Feuerlöschwesens erkennbar.

1760
Graf Cajetan Josef Fugger errichtet in der Herrschaft Kirchheim eine “Feuer-Sassen-Sozietät“, eine erste Brandversicherung.

1828
in diesem Jahr wurde eine 2. Feuerspritze in Betrieb genommen, verantwortlicher Spritzenmeister war der Schlossermeister Peter Paul Miller. Wie aus den “Personalbestimmungen zur Löschanstalt für den Markt Kirchheim“ zu obigem Anlass hervorgeht, lag damals die Überwachung der Feuerwehr noch in Händen des Gräflichen-Fuggerschen Herrschaftsgerichtes Kirchheim.

1848
Mit der Aufhebung des Fuggerischen Herrschaftsgerichts am 1. November 1848 ging die Zuständigkeit für die Feuerwehr ganz an die Gemeinde über.

1854
Wir hatten drei gleichrangige Spritzenmeister, folglich wohl auch drei Feuerspritzen. Diese Spritzenmeister waren: Kupferschmid Alois Wöhr, Drexler Silvest Kugler und Schmiedemeister Anton Rauch. In einem Brief dieses Jahres heißt es, dass schon “vor alten Zeiten da hier mehrere Männer zur Besorgung und Wartung der Feuerspritzen aufgestellt waren”. Daraus läßt sich entnehmen, dass bereits lange vor 1800 mechanische Spritzen verwendet wurden.

1861
Die Größte Brandkatastrophe seiner Geschichte erlebte Kirchheim am 20.Juni 1861 innerhalb einiger Stunden lagen 62 Gebäude in Schutt und Asche, 255 Personen waren obdachlos. Das Feuer war im Stadel des Utzenbauern ausgebrochen, erfasste über den “Neuß?“ die Häuser in der Bahnhofstraße und fraß sich über den Käsberg und den Schmiedberg durch die Haselbacherstraße bis zum Niebling bzw. Scheifele/Geiger. Es übersprang die Leonhardkapelle und setzte noch die Häuser Nr. 100, 99, 98 und 97 bis zum “Schäfer“ heute Schneider Erich, in Brand. Trockenheit, heftiger Westwind und größtenteils noch Strohdächer haben dieses Ausmaß ermöglicht. Auf dem Platz des heutigen Anwesens Dannhart Josef stand damals das Feuerwehrhaus. Wahrscheinlich fiel es auch den Flammen zum Opfer, jedenfalls existierte es nach dem Brand nicht mehr. Verwunderlich ist nur, dass die Gemeinde keine Entschädigung von der Brandversicherung erhielt. Aber vielleicht hatte sie es gar nicht versichert. Wer denkt schon, dass das Haus der Feuerwehr abbrennen könnte?

1862
Bald nach dem großen Brandunglück kam es zu zwei größeren feuerwehrtechnischen Maßnahmen. Am 20. Juli 1862 beschloss eine Gemeindeversammlung, zum Voranschlag von 400 Gulden ein neues Spritzenhaus zu bauen. Der Bau wurde noch im gleichen Jahr begonnen, aber erst 1863 fertiggestellt. Das neue Spritzenhaus kam ca. 150m weiter nach Osten zu stehen wie das alte, in den Zwickel zwischen Haselbacher- und Hagenbühlstraße.

1863
Die Löschwasserbeschaffung war in Kirchheim früher ein großes Problem: Die Siedlung auf dem Berg – das Wasser unten im Tal. Die Markt- und Hausbrunnen waren zu wenig ergiebig, so daß zusätzlich Löschwasser aus der Floßach geschöpft werden mußte. Es wurden vom Brandplatz durch die Brandgasse zur Floßach zwei Reihen aufgestellt: in der einen die Männer, in der anderen Weiber und Kinder. ln der einen liefen die Kübel hinauf zur Brandstelle, in der anderen die leeren zurück. Um diesen langen Transportweg zu verkürzen, wurde im Jahre 1863 ein Löschwasserteich, ein “Feuerweiher”, in Kirchheim auch “Feuerwette” genannt, angelegt. Diese Anlage wurde am “Kreuzbergpoint“ bei “Wassermanns Garten” errichtet. (auf oder bei Plan-Nr. 1237 1/2). Das ist genau die Stelle, auf der jetzt das neue Feuerwehrhaus steht. Wahrscheinlich unbewußt wurde also ein traditionsreicher Platz dafür ausgewählt! Sorgen bereitet damals die Füllung dieses Weihers. Man dachte zuerst an das Überwasser der Marktbrunnen, die aus dem Gräflichen Brunnenwasser gespeist wurden. Die Standesherrschaft erklärte jedoch, man brauche das Abwasser zum Bewässern der gräflichen Wiesen. Dann wollte man es mit Regenwasser versuchen; das Bezirksamt empfahl auch, nach Bodenquellen zu forschen. Was für eine Lösung endlich gefunden wurde, ließ sich nicht mehr feststellen.

1864
ln diesem Jahr wurde unsere Wehr neu geordnet und in fünf Rotten mit insgesamt 128 Mann eingeteilt. lm September 1864 schenkte die München-Aachener-Feuerversicherung der Gemeinde eine neue Feuerspritze.

1870
Am 15. Juni bekam Kirchheim von dieser Gesellschaft eine kleine zweirädrige Druckspritze mit 45 m Schläuchen.

1872
Mit 80:3 Stimmen hat eine Gemeindeversammlung am 8. September den Ankauf einer neuen Löschmaschine beschlossen, da die alten sich “größtenteils als unbrauchbar erwiesen haben“. Scheinbar wurde dieser Kauf aber nicht getätigt, denn zwei Jahre später, am 22.November 1874 gab es eine Abstimmung mit 98:3 Stimmen für die Anschaffung einer größeren Feuerlöschmaschine mit Saugwerk.

1874
Eine entscheidende Wende in der Geschichte der Kirchheimer Feuerwehr brachte das Jahr 1874. Bis zu diesem Datum hatte Kirchheim eine schlecht organisierte Pflichtfeuerwehr. Am 19.Dezember haben Posthalter Alois Fleischhut und Zimmermeister Johann Schmid eine Versammlung einberufen, in der die “Freiwillige Feuerwehr Kirchheim“ gegründet wurde. 52 junge Männer erklärten spontan ihren Beitritt. Eine von den Einberufern entworfene Satzung wurde beraten und angenommen und am 21. Dezember dem Bezirksamt zur Genehmigung vorgelegt. Die Gründungsversammlung wählte Fleischhut zum Vorstand, Schmid zum Hauptmann, den Bautechniker Hans Mößnang zum Adjudanten, Hans Malor, Schreinermeister zum Schriftführer und Spenglermeister Johann Glaswinkler zum Zeugwart. Es wurden drei Rotten gebildet: eine Steigerrotte, eine Spritzenrotte und eine Retterrotte.

1876
Am 24. Januar 1976 stellte die Freiwillige Feuerwehr an die Marktgemeinde den Antrag, ein neues Feuerwehrhaus an die Nordseite des Rathauses anzubauen, da das bestehende “beinahe außerhalb des Ortes und ganz unpraktisch sei.“ Kommandant und Zimmermeister Schmid hatte hierfür bereits Pläne gezeichnet. Uber diese Vorlagen wurde lange diskutiert und erst 2 1/1 Jahre später, am 6. Oktober 1878 der Schluß gefaßt, das alte Feuerwehrhaus zu belassen, da für ein neues “die Mittel gänzlich fehlen.“

1880
Durch den Ausbau des Fuggerischen Wasserwerkes und der Druckwasserleitungen standen ab 1880 bereits vier Hydranten zu Feuerlöschzwecken zur Verfügung. Es wurde eine eigene “Hydranten~Sektion“ aufgestellt, dies bedingte eine Neu-Einteilung der ganzen Mannschaft. Verantwortlicher Zeugwart war in diesen Jahren Schlossermeister Anton Lechler, der am 28.Januar 1890 diese Amt an seinen Sohn Karl Lechler weitergab.

1888
ln einer Feuerwehr-Ordnung von diesem Jahr wurde das “Feuerläuten“ genau festgelegt. Führer der “Feuerläuter” war der Pfarrmeßner Leonhard Kusterer, der auch vom Kirchturm aus die Brandstätte zu beobachten hatte, während fünf andere Männer die herkömmlichen Feuerzeichen durch Läuten zu geben hatten. Auch die “Feuerreiter”, die bei größeren Bränden die Nachbarwehren zu Hilfe holen mußten, wurden neu bestimmt: Franz Fahrenschon, Haus-Nr. 65 nach Hasberg, Josef Eschenlohr, Haus-Nr. 37 nach Haselbach, Anton Wiedemann, Haus-Nr. 47 nach Derndorf und Tiefenried, Dominikus Wörishofer, Haus-Nr. 69 nach Spöck und Mörgen, Georg Fischer, Haus-Nr. 20 nach Eppishausen.

1889
Beim Anbau von zwei Schulsäälen an die Nordseite des Rathauses entstand im Parterre ein neuer Feuerwehrrequisitenraum. Nach der Jahrhundertwende entwickelte sich das Feuerwehrwesen in Kirchheim stetig weiter, neue Ausrüstungsgegenstände wurden erstanden, die technische Ausrüstung verbessert und modernisiert.

1900
Die Feuerwehr Kirchheim wurde am 6.Juli 1900 wegen Blitzschlag ohne Zündung zum Anwesen Anton Kramer gerufen. Als Vorstand fungierte der Drechslermeister Johann Kugler, Kommandant der Feuerwehr war Peter Fischer.

1901
Die Freiwillige Feuerwehr Kirchheim feierte das 25-jährige Gründungsjubiläum. lm Rahmen der Feierlichkeiten wurden damals 8 Mitglieder mit dem Ehrenabzeichen für 25 Jahre Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr ausgezeichnet. Am 23. Mai 1901 war ein Löscheinsatz der Feuerwehr in der Riedmühle des Ludwig Bühler notwendig.

1903
Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr am 15. Juli 1903 bei Karl Rautenstrauß.

1904
Am 7. Januar 1904 wurde die Feuerwehr Kirchheim zu einem Brandeinsatz beim Bäcker Wilhelm Bühler gerufen.

1908
Bei einer lnspizierung der Feuerwehr durch Bezirksvertreter Dürr von Mindelheim wurde die Schiebeleiter für die Steiger weggeschafft. Im Juli 1908 hatte dann die Gemeinde eine zweirädrige “Nürnberger-Patent-Balanceleiter“ mit 12 m Steighöhe gekauft. Die Leiter kostete 1100 Mark, wovon 400 Mark der Schloßherr Graf Carl Ernst bezahlte.

1909
Am 9. November 1909 wurde die Feuerwehr Kirchheim zu einem Einsatz beim Handelsmann Georg Lochbrunner gerufen. Dort war ein Strohhaufen in der Nähe der Behausung in Brand geraten. Ein weiterer Einsatz erfolgte am 25. Dezember 1909 in der Lohmühle des Peter Fischer.

1911
Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr wurde der Hafnermeister Xaver Neubrand. Vorstand war der damalige Bürgermeister Leonhard Auer, der dieses Amt bis 1917 innehatte.

1913
Die Feuerwehr wurde am 23. Februar zu einem Brandeinsatz bei dem Anwesen des Georg Gruber gerufen. Nur wenige Wochen später, am 26. März 1913 rückte die Feuenwehr zur Bekämpfung eines Zimmerbrandes bei Dominikus Eschenlohr aus.

1914
Zu einem Löscheinsatz in der Feldbäck Wirtschaft wurde die Feuenwehr am 14.Oktober gerufen. Der Hafnermeister Xaver Neubrand wurde wieder zum Kommandanten ernannt.

1914-1918
Während des 1. Weltkrieges ruhte die aktive Tätigkeit der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim nahezu gänzlich. Notwendige Löscheinsätze oder Hilfeleistungen wurden durch die im Ort verbliebenen Bürger ausgeführt.

1918
Nach Beendigung des 1. Weltkrieges kam auch das Vereinsleben bei der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim wieder in geregelte Bahnen. Jakob Ziegler wurde zum Kommandanten ernannt, Vorstand war Bgm. Josef Alois Baur. Letztgenannter übte dieses Amt bis 1921 aus.

1930
Die Leitung der Feuerwehr als Vorstand lag ab 1930 in den Händen des 2.Bürgermeisters Jakob Ziegler. lhm stand Ulrich Glogger als Hauptmann und Alois Nägele als Adjutant zur Seite. Als Schriftführer fungierte Josef Räuschle und das Amt des Zeugwartes versah Adelbert Schadel. Als Bürgermeister war von 1922 bis 1935 Auer Leonhard gewählt. Die Feuerwehr hatte in den dreißiger Jahren einen Mannschaftsstand von 171 Wehrmännern. Von diesen hatten 24 Wehrleute das Ehrenzeichen für 25jährige Dienstzeit. Der Vereinsdiener Hans Kalor wurde für 40 jährige Dienstzeit ausgezeichnet.

1939
Der amtierende Bürgermeister Ulrich Glogger wurde zum Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr ernannt. Als Kommandant war Adelbert Schadel tätig. Die Amtszeiten dauerten bis 1944. Während des 2. Weltkrieges wurde ein
großer Teil der aktiven Wehrleute zum Kriegsdienst einberufen. Den Feuerlöschdienst und notwendige Hilfeleistungen übernahmen während dieser Zeit zum Teil Feuerwehrveteranen.

1940
Die Freiwillige Feuerwehr Kirchheim wird zu einem Brand in die Bronnerlehe gerufen. Die Flachsschwingerei steht in Flammen. ln Ermangelung von Wehrmännern während der Kriegsjahre wurde die Freiwillige Feuerwehr Kirchheim durch eine Frauengruppe rekrutiert. Folgende Frauen versahen damals den Feuerwehrdienst: Auer Beate, verh. Schuler; Bainger Anna, verh. Schmid; Ellenrieder Johanna, verh. Engel; Kriegel Hilde, verh. Geiger; Mößnang Rosa; Ziegler Theresia, Maschinistin. Die Damen scheuten sich nicht, auch im Ernstfall auszurücken. Im August 1942 wurde die Frauengruppe der Freiwillige Feuerwehr Kirchheim zu einem Brandeinsatz nach Derndorf zum Anwesen Michael Ziegler gerufen.

1941
ln den Kriegsjahren von 1941 bis 1944 war es nicht nur für die Feuerwehr schwierig, die übertragenen Aufgaben auszuüben. Auch das Gemeindewesen litt unter den Umständen des Krieges. So waren allein in den Jahren von 1941 bis 1945 vier Bürger der Gemeinde als Bürgermeister eingesetzt: 1941 Rudolf Schwarz, Maurermeister; 1942 Georg Stegherr; 1943 Anton Lutzenberger; 1944 Grünwald;

1943
Im Spätherbst dieses Kriegsjahres wurde im Schloßgarten ein offener Feuerweiher mit 550 cbm Wasserinhalt hergestellt. Der Feuerweiher hatte die Außenmaße 22 x 14 Meter und war 3 Meter tief (tiefste Stelle). Dieser Löschweiher wurde nach Kriegsende wieder zugeschüttet.

1944
Wieder mußte die Feuerwehr in die Bronnerlehe ausrücken. Diesmal galt es, den durch Blitzschlag in Flammen stehenden Flachsstadel zu löschen.

1945
Am 21. April 1945 noch kurz vor Kriegsende mußte die Feuerwehr ausrücken. Tiefflieger hatten das Anwesen Kusterer in Brand geschossen. Der zweite Weltkrieg war zu Ende. Durch die amerikanische Militärregierung wurde am 8. August Alois Negele als Feuerwehrkommandant eingesetzt. Vorstand war der seit 1944 tätige Bürgermeister Grünwald.

1946
Der Bürgermeister Jakob Ziegler übernahm das Amt des Feuerwehrvorstandes und Georg Reichle wurde Kommandant.

1947
Neuer Kommandant wurde Willi Wörishofer. Vorstand war weiterhin Bürgermeister Jakob Ziegler.

1948
Zimmermeister Ludwig Fischer wird zum Kommandant ernannt. Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim war Bürgermeister Pius Auer, der als Bürgermeister bis 1972 tätig war.

1950
Johann Geßler wurde neuer Kommandant und übte dieses Amt bis 1963 aus. Während dieser Zeit wurde die Freiwillige Feuerwehr Kirchheim zu Bränden bei Johann Kugler im Pfründehaus, in die Schreinerei Liebmann, zu einem Brand im Fürstlichen Gärtnerhaus gerufen. Ferner waren Brände zu löschen bei Anton Wiedemann, Brandursache Blitzschlag, und zweimal bei Engelbert Maier.

1963
Von 1963 bis 1973 war Karl Scheifele Feuerwehrkommandant.

1969
Die Freiwillige Feuerwehr Kirchheim hatte 2 Einsätze in diesem Jahr zu verzeichnen. Zunächst beim Anwesen von Helmut Ziegler wegen Überhitzung des Heustockes. Später war dann ein Ölofenbrand bei Viktor Heger zu löschen.

Geßler Johann 1950 – 1963, Scheifele Karl 1963 – 1973, Schneider Erich 1973 – 1986, Kramer Hermann 1986 –

1972
Der neu gewählte Bürgermeister Hermann Fischer übernahm mit der politischen Gemeindeführung auch die Vorstandschaft für die Freiwillige Feuerwehr.

1973
Der neue Kommandant Erich Schneider übernahm die Führung der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim und blieb bis 1986 Kommandant. Schneider wurde später auch zum Kreisbrandmeister ernannt.

1975
Zwei kleinere Brandeinsätze rufen die Feuerwehr wieder auf den Plan. Zunächst bei der Schreinerei lgel im Ortsteil Derndorf und zum Anwesen Maier zu Löscharbeiten im Jungviehstall.

1978
Durch den Umbau des Rathauses verliert die Feuerwehr ihr dortiges Domizil und ist nun ganz auf das alte Spritzenhaus an der Haselbacherstraße angewiesen. Die Notwendigkeit eines neuen Feuerwehrgerätehauses wird allseits anerkannt.

1984
Die Errichtung eines neuen Feuerwehrgerätehauses ist ein langgehegter Wunsch der freiwilligen Feuerwehr Kirchheim und des Marktes Kirchheim. Die Verwirklichung dieses Projektes scheitert in den letzten 20 Jahren an einem geeigneten Standort. Am 15. Juni gelingt es dem 1. Bgm. Fischer, mit Frau Kreszentia Fischer nach langen Verhandlungen handelseinig zu werden und den notariellen Kaufvertrag für den Erwerb des ehemaligen Zimmereibetriebes Ludwig Fischer abzuschließen. Das erworbene Grundstück ist zum Zeitpunkt des Erwerbs durch die Fa. Baugeschäft und Zimmerei Holzheu gepachtet. Eine sofortige Nutzung ist dadurch nicht möglich.

1985
Ein nächtlicher Brand beim Anwesen von Richard Reichle macht den Heuboden und den darunterliegenden Stall zum Raub der Flammen. Der Feuerwehr Kirchheim gelingt es mit Unterstützung der umliegenden Feuerwehren einschließlich der Drehleiter von Mindelheim, das Wohnhaus zu retten und das benachbarte Altenheim zu schützen.

1986
Seit 1986 führt nun Hermann Kramer als Kommandant die Freiwillige Feuerwehr Kirchheim. Als 2. Kommandant steht ihm Alwin Lämmle zur Seite. Vorstand ist Bürgermeister Hermann Fischer, als Schriftführer ist Herbert Gutser tätig. lm November 1986 ist wieder ein Großeinsatz aller umliegenden Feuerwehren erforderlich. Das Anwesen von Josef Ziegler steht in Flammen. Auch hier wird ein Großteil der Gebäude mit Ausnahme des Wohnhauses und des neuen Stalles ein Raub der Flammen.

1988
Nach der Auftragserteilung beginnt die Fa. Steiger am 17.04.1988 mit den Abbrucharbeiten der ehemaligen Zimmerei. Damit ist der Startschuss gegeben, den langgehegten Wunsch eines neuen Feuerwehrgerätehauses Wirklichkeit werden zu lassen. Geplant sind 3 Stellplätze für die Feuerwehr. Der Schlauchtrockenturm wird als Halbturm ausgeführt. Der Schulungsraum soll 70 Personen Sitzplätze bieten. Außerdem bietet eine Werkstatt mit Lagerräumen, Schlauchlager, Bekleidungskammer, Treibstofflagerraum und sanitärer Anlagen eine zeitgemäße Ausstattung für die freiwillige Feuerwehr Kirchheim. Für den Bauhof sind drei Fahrzeugstellplätze vorgesehen, zusätzlich ein weiterer offener, jedoch überdachter Raster zur Materiallagerung, außerdem eine Werkstatt, ein kleiner Personal- und Aufenthaltsraum mit WC und Vorraum. Die reinen Baukosten betragen geschätzt voraussichtlich 1.290.000 DM, der Zuschuss kann in Höhe von 240.000 DM veranschlagt werden.

1989
Am Sonntag, den 11.Juni findet die Einweihung statt. Nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche „St. Peter und Paul“ ziehen die Kirchheimer Wehr und viele benachbarten Wehren mit Musik und Fahnen zum Feuerwehrhaus. Dort weiht Herr Pfarrer Atzinger das neue Haus. Architekt Armin Jakob übergibt den Schlüssel an den 1. Bgm. Fischer.

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