Nach einem Ortstermin diskutiert der Kirchheimer Marktrat, ob es Alternativen zu dem vorgeschlagenen Feuerwehrauto gibt. Wie viel es kosten soll.

Ein solches Schnäppchen wie vor zehn Jahren wird man in Kirchheim nicht mehr machen können, so viel steht fest. Schlappe 6000 Euro – und Überzeugungsarbeit – hatten die Kirchheimer in das 15 Jahre alte Feuerwehrfahrzeug der Münchner Berufsfeuerwehr investiert. Doch nun hat das Löschfahrzeug 25 Jahre auf dem Buckel – und Ersatzteile gibt es auch nicht mehr. Es muss also ein neues Feuerwehrauto her, das steht schon länger fest. Doch welches? Darüber debattierte der Kirchheimer Marktrat in seiner Sitzung nach seinem Ortstermin bei den Rettern.

Feuerwehr Kirchheim: Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug soll halbe Million Euro kosten

Das neue, von der Feuerwehr vorgeschlagene Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) 20/16 kostet rund 510.000 Euro. Land und vom Bezirk könnten je rund 119.000 Euro fördern – bliebe für den Markt Kirchheim eine Restsumme von 272.000 Euro.

„Das ist viel Geld“, stellte Marktrat Josef Salger fest. Die Notwendigkeit für ein neues Fahrzeug sei unverkennbar, sagte er, allerdings frage er sich, ob nicht wieder die Möglichkeit bestehe, ein gebrauchtes zu kaufen. Auch Marktrat Helmut Rampp fehlte in der Präsentation der Feuerwehr die Alternative zu dem gewünschten Fahrzeug – und damit die Entscheidungsgrundlage. Er hätte sich ein Vergleichsangebot gewünscht. Auch Manfred Raupach fehlte der Wettbewerb.

Brandbekämpfung zukünftig mit Neuwagen oder Gebrauchtwagen?

Jürgen Glogger, der selbst 18 Jahre Kommandant war und immer noch bei der Feuerwehr aktiv ist, plädierte für einen „Neuwagen“. Gebrauchte Fahrzeuge gebe es schon, aber es gebe häufig Probleme bei der Beladung und mit der Rettungsschere. Bei rund 80 Prozent der Feuerwehreinsätze handle es sich um technische Hilfeleistungen, also beispielsweise Türöffnung, Rettung aus Unfallautos oder Beseitigung von Ölspuren oder Sturmschäden. Würde man jetzt ein gebrauchtes Fahrzeug kaufen, seien die Probleme „um zehn Jahre vertagt“. Das Fahrzeug, das die Feuerwehr nun vorgeschlagen habe, sei ein Standardfahrzeug. „Bei anderen Marken wären es gleich 100.000 Euro mehr“, sagte Glogger.

Bürgermeisterin Christine Vogginger vertraut Feuerwehr-Experten

Er sprach auch an, dass man zwar damals, vor zehn Jahren, zwar nur 6000 Euro für das Feuerwehrauto gezahlt habe, allerdings auch eine größere Summe darin investiert habe. Diesen Gedankengang konnte Georg Baur nachvollziehen. „Für mich stellt sich schon die Finanzierungsfrage, aber es gibt ja einen Werdegang zu dem Fahrzeug“, sagte er über den Wunsch der Feuerwehrleute. Immerhin werde die Hälfte der Kosten über Zuschüsse abgedeckt und wenn man in ein gebrauchtes Fahrzeug wieder Geld reinstecken müsse, werde es auch teuer. Zweite Bürgermeisterin Christine Vogginger vertraute der Entscheidung der Feuerwehr-Experten im Ort und Landkreis, die sich mit den Fahrzeugen auskennen, sagte sie. „Und für die Lage von Kirchheim finde ich es absolut notwendig, dass wir gut ausgerüstet sind.“

Letztlich sprach sich der Marktrat einstimmig für eine Ersatzbeschaffung aus; die Feuerwehr soll aber noch eine Alternative unterbreiten. Schon heute Abend kommt der Marktrat erneut zusammen – mit dabei in der Sitzung ist auch der Kirchheimer Feuerwehrkommandant.

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